Eigenproduktion auf Enke Records
The Spastix sind:
Grütze (Voc)
Schorsch (Git)
Bennewitz (Bass)
Enke (Drums)
Website
An einem schönen Sommerabend im besetzen Haus in Erfurt sollten sie dann im Vorprogramm von Vitamin X auftreten und meine Erwartungen an eine gute Show waren vergleichbar mit denen vom letzten Sonntag, als mein Vetter getauft wurde. Es ging los und ich staunte nicht schlecht. Ungläubig stand ich mit offenem Mund neben Ina und ließ mir die Gehörgänge in die Luft jagen. Wie der Grenzsoldat auf den Republikflüchtling feuerten sie eine Salve nach der anderen ab und hinderten jeden daran den Raum zu verlassen. Es war laut, ungestüm, voller Energie und einfach nur geil. Keine unnötigen Gitarrensoli, kein Machogehabe, keine aufgesetze Coolheit, einfach Punk. Passende und ungezwungene Ansagen, gute Interaktion mit der Audienz und harter Sound mit guten Texten garniert. Eine wahrlich begeisternde Mischung. Die 20 Minuten waren die besten, die ich seit ganz langer Zeit gesehen und gehört hatte. Vitamin X waren danach lediglich schmückendes Beiwerk.
Die Demo-CD der vier Jungs ist ein wahres Kleinod. Ich hab sie bestimmt schon vier- oder fünfmal an Freunde und Bekannte weiterverschenken müssen und anstandslos immer ne neue gekriegt. Die wird nämlich für ümme verteilt. Tja, die Butter wird teurer und die Spastix verschenken Demos. Alles selber gemacht, selber aufgenommen, selber Cover kopiert, selber verteilt. DIY-Attitüde olè! Das Cover ist einfach gefaltet, verzichtet auf Farbe und jedweden anderen Schnick-Schnack. Nur der Bandschriftzug ist vorne drauf. Auf der Rückseite alle Texte mit kurzen Linernotes und auch für Portraitfotos war noch Platz. Um es mit zwei Worten zu beschreiben: Schlicht und Schnörkellos. Zweiteres trifft auch auf die Musik zu. Vergleiche hinken immer und jeder will seinen eigenen Sound machen, aber eine gewisse Nähe zu Bands wie Dean Dirg ist wohl nicht abzustreiten. Auf dem Demo wird in Englisch (Vincent hat nen Faux Pas entdeckt: He – She – It, das „s“ muss mit. Es heisst dann nämlich „She doesn't drink“ und nicht „She don't drink“) gesungen, im Liveset verbergen sich aber auch deutschsprachige Songs. Es geht unter anderem gegen Sesselpupser, gegen das Internet (juchu! - MySpace stinkt!), gegen Straight Edge Prolls und gegen den Ost-West Konflikt, der noch in so manchen Köpfen rumgeistert. Das hat alles Hand und Fuß und mich vollends überzeugt. Der DIY Spirit, den diese Combo versprüht, hat auch mich endlich mal wieder zum Nähkästchen greifen lassen. Mit etwas Textilfarbe, Inas gutem Pinsel und dem Demo auf voller Lautstärke hab ich mir nen schönen Spastix-Aufnährer gebaut und auf mein Knie genäht. Juchu. Tolle Band. Will mehr! Get in touch!
Tracklist:
1. Blood
2. He cannot skate
3. Lifetrap
4. Born in GDR
5. I hate the www
6. Let's start again
7. Appereance
8. sXe-granny
9. wisdom
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